Was mich wirklich unrund macht auf Social Media

Wenn über Schlagworte wie „Spiritualität“ und Bullshit-Theorien, die wirklich jeglicher wissenschaftlicher Grundlage bzw. Hausverstand entbehren, verzweifelten Menschen mit kranken oder schwierigen Pferden, das Geld aus der Tasche gezogen wird. Es verfolgen mich auf Facebook wieder vermehrt Vorschläge für solche Gruppen und fragwürdige Dienstleistungen.

Natürlich kann man viele Krankheitsbilder oder Verhaltensthemen auf mehr als einer Ebene sinnvoll behandeln. Wer euch aber erklärt, dass der Rückenschmerz nur daher rührt, dass euch oder eurem Pferd ein spiritueller Pups quersitzt bzw. Kotwasser, Hufrehe, Husten oder gravierende Verhaltensprobleme mittels Fernanwendungen, Aura-Engelsspray oder hübschen Metallplättchen aufgelöst werden können – der ist in meinen Augen schlichtweg unseriös! Und das mag für den einen, vollkommen legitim, ZUSÄTZLICH ein nettes Tool im Pferdebesitzer-Baukasten sein – für das gute Gewissen etwas „Natürliches“ zu tun – kann aber gefährlich werden, wenn dadurch notwendige medizinische Behandlungen und Untersuchungen unterlassen werden. Und dass das eine Option ist, wird oft durchaus zwischen den Zeilen einschlägiger Anbieter suggeriert!

Ja, es gibt auch in meiner Welt, Ereignisse und Energien zwischen Himmel und Erde, die sich nicht erklären lassen und die trotzdem Einfluss aufs Gesamtergebnis haben. Nein, in meiner Welt würde ich nie damit werben, dass sich hierauf mein Erfolg in der Arbeit begründet und auch dergleichen nichts Menschen anbieten, die in ihrer Not jeden Strohhalm ungefragt nehmen werden.

Ich bin mir bewusst, oft macht es das Leben „leichter“, wenn man den Grund für das Verhalten oder die Baustelle des eigenen Pferdes, in einem nicht greifbaren Umstand ortet und es dazu auch gleich eine praktische Lösung in Form von telepathischen Behandlungen, Plättchen, Sprays und Co. gibt, die einen scheinbar aus der Hoffnungslosigkeit der Situation befreien. Hauptsache, nicht hilflos daneben stehen müssen, ist oft die Devise.

Doch langfristig gesehen, hilft es dem Tier und eigenen Geldbeutel mehr, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Die Situation, so schmerzhaft das sein mag, ganz rational zu analysieren und die Weichen neu zu stellen. Sich zu fragen: Liegt es nicht vielleicht doch an simplen Basics wie: Futter/ Training/ Haltung/ Bewegungsintensität/Gruppenzusammensetzung/ Krankheit/ etc.? Erstmal offensichtliches anschauen und selbstkritisch hinterfragen, Zweit- und Drittmeinungen sowie auch UNTERSTÜTZUNG von qualifizierten Menschen dazu holen.

Und dann, wenn diese Basis Stellschrauben angepasst sind und Zeit vergangen ist, in der sich die Anpassung entfalten konnte, ja dann ist aus meiner Sicht die Zeit reif für zusätzliche Unterstützung in diverser Form. Und dann haben viele alternative Methoden durchaus ihre Berechtigung. Aber nicht umgekehrt.

Wer Interesse hat, an einer fachlich fundierten Pferdemassage, direkt am Pferd und zum Wohlergehen seines Pferdes, von einer Person mit zahlreichen Aus- und Weiterbildungen zum Thema, der kann sich gerne bei mir melden.

Natürlich leihe ich euch auch gern mein Ohr zur Psychohygiene – im Juli sind noch Termine frei.