Die Deckensaison ist eröffnet! Jetzt Deckenpassform checken!

Alle Jahre wieder sollte vor einer regelmäßigen Benutzung der Pferdedecken ein kleiner Check-Up durchgeführt werden punkto Passform. Denn eine schlecht sitzende Decke kann Muskelverspannungen und Unbehagen erzeugen und somit die Bewegungsqualität und dein Training stark beeinflussen. Eine Auswahl möglicher Probleme, die aus einer unpassenden Decke resultieren können: verminderter Raumgriff in der Vorhand, Stolpern, Zehenschleifen, Probleme am Sprung/Stangenwerfen, Widersetzlichkeit beim Satteln und Aufsteigen, Probleme in der Versammlung, Wegdrücken des Rücken bis hin zu ominösem Husten.

❄️Worauf zu achten ist:❄️

⭐️ Schulter: Die Decke sollte die gesamte Schulter bedecken und sich nicht im Übergang Hals/Rumpf „festhängen“. Teste die Bewegungsfreiheit indem du deine Hand zwischen Buggelenk und Decke schiebst und dein Pferd einige Schritte gehen lässt. Die Decke sollte deine Hand nicht einschnüren oder aufreiben. Beobachte zudem wie sich das Fell an der Stelle entwickelt. Brechen extrem viele Haare ab oder bildet sich gar eine kahle Scheuerstelle? Dann ist Handeln gefragt. Oft reicht schon ein Wechsel zu einer Decke ohne Fleeceinnenseite und so mancher schwört auf Glanzspray am Fell, um der Decke mehr Gleitfähigkeit in diesem Bereich zu ermöglichen.

⭐️ Brust: Achte darauf, dass die Verschlüsse nicht in die Brustmuskulatur drücken und sich die Decke mit Klettelementen korrekt und leicht! schließen lässt. Die Decke sollte hier nicht so weit eingestellt sein, dass sie hinter den Widerrist rutscht und sich dort verkeilt (und damit auch nicht mehr die ganze Schulter bedeckt).

⭐️ Widerrist: Hier sollte die Decke weder mit einer Naht auf den Widerrist drücken noch stramm aufliegen, im Idealfall beginnt sie 10cm vor dem Widerrist. Zum Test: Schiebe eine Hand zwischen Widerrist und Decke und lass dein Pferd vom Boden fressen. Es ist genug Freiheit vorhanden, wenn du deine Hand leicht rausziehen kannst.

⭐️ Bauchgurte/Kreuzgurte: Sollten im Liegen nicht zu eng anliegen, jedoch nicht so weit sein, dass das Pferd beim Aufstehen darin hängenbleiben kann. Als Orientierung gilt: eine Handbreit Platz zwischen Gurt und Bauch beim stehenden Pferd.

⭐️ Länge/Passform: Von der Länge kannst du dich so orientieren, dass die Naht des Schweiflatzes mit dem Schweifansatz übereinstimmen sollte. Rückenlänge messen wir eine Handbreit vor dem Widerrist bis zum Schweifansatz, mit locker liegendem Maßband am Rücken. Eine zu lange Decke bringt Zug auf den Brustbereich und führt wiederum zu Verspannungen! Wenn deine Decke eine Gehfalte für mehr Bewegungsfreiheit hat, sollte diese im Stand geschlossen sein, ohne Zug darauf, sonst kann diese in Bewegung ihren Zweck nicht erfüllen. Abschließend ist hier zu sagen, dass unterschiedliche Hersteller oft unterschiedliche Schnitte haben und Rückenlänge/Breite Brust/Schulter nicht überall gleich sitzen, es lohnt sich hier zu vergleichen um möglichst wenig Kompromisse eingehen zu müssen punkto perfekter Passform.

Sollten nach dem Check der oben genannten Punkt, immer noch Zweifel herrschen ob das Pferd mit der Decke aus Sicht der Passform zufrieden ist, beobachte es einige Tage beim Anziehen der Decke. Wie ist seine Mimik wenn du mit der Decke kommst und sie auflegst (z.B. als Zeichen von Unbehagen: Sorgenfalten/dreieckiges Auge, eckiges, verspanntes Maul mit zusammengepressten Lippen, gekräuselte Nüstern, abwesender nach innen gerichteter Blick, Ohren steif nach hinten/seitlich gerichtet) und zeigt es gar Fluchtversuche, um dem Eindecken zu entkommen? Dann hast du schon Hinweise, dass die Decke womöglich nicht zum Pferd passt und es damit nichts Angenehmes assoziiert.

In diesem Sinne, auf eine entspannte Wintersaison ☃️