Dein Pferd und das Nervensystem: Wie Verspannungen und Schmerzen zusammenhängen

Dein Pferd besitzt ein faszinierend komplexes Nervensystem, das eng mit Muskeln, Faszien und Organen zusammenarbeitet. Probleme in einem dieser Bereiche können die Reizweiterleitung stören – mit Folgen wie hartnäckigen Verspannungen, Überempfindlichkeit oder sogar Abwehrverhalten.

💡 Wusstest du?
Schmerzen – etwa durch unpassendes Equipment oder Überlastung – können das Nervensystem nachhaltig verändern. Bei anhaltenden Schmerzen beginnt das Nervensystem, sich anzupassen, indem es Schmerzrezeptoren empfindlicher macht und die Reizweiterleitung beschleunigt. Wiederholte oder langanhaltende Schmerzen können so zu einer dauerhaften Überempfindlichkeit führen. Das bedeutet: Schon kleine Impulse können eine Schmerzwahrnehmung auslösen, die Reaktion wird bisweilen unverhältnismäßig. Obwohl eine vollständige Rückbildung dieser Rezeptor-Überempfindlichkeit oft schwierig ist, gibt es Ansätze, die das Nervensystem beruhigen und die Reizweiterleitung positiv beeinflussen können. Pferde, die wiederholt Nervenschmerzen erlebt haben, bleiben jedoch oft ihr Leben lang sensibler und reagieren in gewissen Bereichen schneller auf Input mit einer Schmerzreaktion.

🔄 Was haben verspannte Muskeln und verklebte Faszien damit zu tun?
Verspannte Muskeln können Druck auf Nerven ausüben, was Schmerzen oder Bewegungsstörungen verursachen kann. Auch Faszien, die als riesiges Netzwerk im Körper u.A. jeden Muskel umgeben sowie das gesamte Nervensystem umhüllen und mittragen, enthalten viele freie Nervenendigungen und Schmerzrezeptoren. Verklebte Faszien schränken die Beweglichkeit ein und können durch fehlende Gleitfähigkeit Nerven reizen, was als Schmerz wahrgenommen wird.

Nervenschmerzen in Kombination mit Verspannungen/Verklebungen treten häufig in bestimmten Körperregionen wie z.B. Hals- Genick-, Schulter- und Ellbogenbereich, Rücken/ LWS sowie Kreuz-Darmbein-Region (ISG) auf.

⚡️Nicht immer sind Nerven direkt betroffen
Nicht jede Muskelverspannung betrifft die Nerven direkt und fügt diesen Irritationen zu, aber langanhaltende oder starke Verspannungen können Druck auf die umliegenden Nerven ausüben und diese damit reizen. Dies kann zu Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen führen (z.B. Pferde mit Rumpftrageschwäche/“Trageerschöpfung“ -> Stolpern oft/Koordinationsstörungen der Schultergliedmaße, weil wenig Gefühl in den Beinen durch klemmende Schulterblätter/Ellbogen/Abgesunkener CTÜ und Irritation des plexus brachialis/Nervengeflecht im Schulterbereich, das u.A. die Beine versorgt). Zudem können Muskelverspannungen durch das Nervensystem selbst ausgelöst werden, beispielsweise durch Schutzreflexe bei einer Verletzung.

🙌 Massage und Körperarbeit als effektive Unterstützung für dein Pferd
Gezielte Massage- und Faszienbehandlungen lösen Verspannungen und Verklebungen, fördern die Durchblutung und unterstützen die Regeneration des Gewebes. Dadurch wird der Druck auf die Nerven reduziert, die Gleitfähigkeit innerhalb der Faszie wiederhergestellt und das Nervensystem kann sich beruhigen.

💚 Frühzeitig handeln lohnt sich!
Schmerzen rechtzeitig zu erkennen, ist entscheidend. Achte auf Anzeichen wie Abwehrverhalten, Überempfindlichkeit oder das sogenannte Schmerzgesicht. Der erste Schritt bei Schmerzen sollte immer die Abklärung durch den Tierarzt sein. Sobald die Freigabe vorliegt und es sich um ein muskuläres/fasziales Problem handelt, unterstütze ich dich und dein Pferd gerne mit individuell abgestimmten Behandlungen!

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